Am 13.09.2014 war es endlich soweit. Nach vielen Monaten der intensiven Vorbereitung stand der "Tag des offenen Denkmals" vor der Tür.  Die Helfer des Fördervereins hatten die Schlossscheune entrümpelt und gereinigt und auch auf dem übrigen Schlossareal fleißig gearbeitet. Eine Gruppe von Interessierten hatte sich nochmal durch die Archive gearbeitet und ein abwechslungsreiches, interssantes und historisch fundiertes Programm für die Gästeführungen erarbeitet. Nicht zuletzt hatte das Team des Fördervereins  auch für das leibliche Wohl bestens vorgesorgt.

Am Abend des 13.09. fanden sich sehr zahlreich die geladenen Gäste des Landratsamts Schweinfurt zur Eröffnung des Kulturwochenendes und des Tages des offenen Denkmals 2014 im Schlosshof zum Empfang ein.

Im Foyer begrüßte Bürgermeister Manfred Schötz die Gäste. Er ging in seiner Ansprache auf die jüngere Vergangenheit des Gebäudes und einzelne Wegmarken der letzten Jahrzehnte ein,  an denen immer wieder politische und Kirchengemeinde über die Zukunft des Schlosses entschieden haben.  Auch auf die Gemeinderatssitzung aus dem April 2012 ging er ein. Damals wurde beschlossen, das sich die politische Gemeinde nicht zu Rathauszwecken ins Schloss einmieten soll. In Folge dieser Entscheidung gründete sich erst eine Interessengemeinschaft und dann der Förderverein Schloss Oberschwarzach.

Landrat Florian Töpper erklärte, dass Kreisrat und Landratsamt den Landkreis Schweinfurt als Kulturraum besser bewerben wolle und man deshalb den Tag des offenen Denkmals zum Kulturwochenende erweitert hat. Denkmäler bringen für den Eigentümer viele finanzielle Belastungen mit sich, die nicht einfach zu tragen sind. Politische und kirchliche Gemeinde könnten zusamen das "Juwel" Julius - Echter - Schloss einer guten Zukunft zuführen. Er lobte in diesem Zusammenhang auch die Gründung und die Arbeit des Fördervereins Schloss Oberschwarzach.

Pfarrer Stefan Mai schlug den Bogen vom Thema "Farbe" (Thema des Tags des offenen Denkmals 2014) zu den Farben der Verkehrsampel und den Stimmungen und Gefühlen zum Thema Schloss. "Rot" stünde für die Aufregung nach dem Wasserschaden oder auch für das Nein des Gemeinderats zur Einmietung. "Gelb" steht für die Finanzierung einer gründlichen Bauanalyse durch die Diözese oder die Gründung des Fördervereins. "Grün ist die Hoffnung, dass Oberschwarzach die Chancen, die das Schloss bietet, erkennt und dass die Diözese ein Gemeinschaftsprojekt Schloss unterstützt.

Willi Groha ging seitens des Fördervereins auf die Gründe ein, warum sich ein Verein für das Schloss formiert hat. Zum Einen waren dies die Erkenntnis, dass die Kirchenverwaltung das Gebäude aus eigener Kraft dauerhaft nicht halten könne und die daraus resultierenden Verkaufspläne. Zum Anderen der große Wasserschaden und als konkreter Anlass die Ablehnung einer Einmietung seitens der Gemeinde. Ziel war es, einen Verkauf des Schlosses zu verhindern und das Gebäude in öffentlicher Hand zu behalten. Für die Zukunft stellt sich der Verein den Ausbau des Schlosses zu einem Zentrum für die politische und die Kirchengemeinde und alle örtlichen Vereine vor. Schließlich rief er zu einer großzügigen Unterstützung des Projekts seitens der Entscheidungsträger auf.

Der von der Diözese beauftragte Architekt für das Projekt Schloss Oberschwarzach Georg Böswald von Brunn ging in seinem Vortrag vor allem auf die architektonischen und kunstgeschichtlichen Rahmenbedingungen während der Erbauungs- und Umbauphasen ein. Er wies auf verschiedene Details des Gebäudes hin und setzte sie in den architektonischen Zusammenhang und den Zeitgeist der Erbauungszeit. Das Schloss Oberschwarzach sei als Ganzes ein Musterbeispiel des "Echterstils" und somit der Renaissance im Hochstift Würzburg. In ihrem originalen Erhaltungszustand ist die gesamte Anlage einzigartig.

Als Überraschung überreichte die örtliche Theatergruppe dem Förderverein an diesem Abend eine Spende in Höhe von 500,- €. Die Sprecherin Rosi Bausewein erläuterte, dass man in jedem Jahr einen Teil des Erlöses für einen guten Zweck spende und dass man sich heuer entschieden habe, das Engagement des Fördervereins Schloss Oberschwarzach zu unterstützen.  Willi Groha bedankte sich im Namen des Vereins und versprach, für das Geld eine gute Verwendung zu finden.

Nochmals ein herzliches Dankeschön an die Theatergruppe!

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Handthaler Volkssänger, die die Gäste zu Beginn und zwischen den Redebeiträgen mit einigen Stücken aus ihrem Repertoire unterhielten.

 

Lesen Sie dazu auch die Berichte der Main - Post unter der Rubrik "Pressemeldungen"

 

Hier einige Impessionen vom Kulturwochenende/Tag des offenen Denkmals: